Schleswig-Holstein

Die Schlei

Im nördlichen Schleswig-Holstein, zwischen den Landschaften Angeln und Schwansen, erstreckt sich die Schlei zwischen Hügeln und Wäldern von der Ostsee bis zur alten Residenzstadt Schleswig. Nicht nur auf dem Landweg, sondern vor allem auf dem Wasser sind hier die Wikinger vorbeigezogen zu ihrer "Hauptstadt" Haithabu nahe Schleswig.

Um mal mit einem weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen, die Schlei ist geologisch gesehen ein Fjord und kein Fluss. Sie verbindet Schleswig mit der Ostsee und ist ca. 40 km lang. Die Form der Schlei (flussähnlich mit seeartigen Erweiterungen) entstand während der Eiszeit. Vor der Eiszeit bestand sogar noch eine Verbindung mit der Eckernförder Bucht.

Wenn man sich hier umsieht, kann man schon verstehen warum die Schlei auf Ihrer ganzen Länge unter Landschaftsschutz steht. Die Uferlandschaft ist ausgesprochen vielfältig. Die Schlei wechselt ständig die Breite (zwischen 135 m bei Missunde und 4.000 m in der Großen Breite). Sie ist fast überall mit durchschnittlich 3 - 5 m ein flaches Gewässer (was im Sommer schnell zu warmen Wassertemperaturen führt) und erreicht nur an der tiefsten Stelle, in der Nähe von Kappel, eine Wassertiefe von 15m. Richtiges Salzwasser führt die Schlei eigentlich nur bis Lindaunis. Danach geht das Wasser in Brackwasser über. Auch etwa ab Lindaunis ist das Schleiwasser im Sommer mehr grün als blau. Durch die Einleitung von überschüssiger Gülle im westlichen Teil, gibt es dort eine starke Entwicklung des Planktons.

Die Ufer der Schlei sind von zahlreichen Einschnitten und Buchten, den Nooren geprägt. Sie machen die Schlei zu einem schönen, aber auch nicht völlig anspruchslosen Segelrevier und auch Wanderer kommen hier nicht zu kurz. Die Schleimündung ist künstlich geschaffen und wird ebenso künstlich offen gehalten. Sie wäre ansonsten längst versandet.

Bei Missunde (wo heute noch die Fähre verkehrt) wurde schon seit dem frühen Mittelalter immer wieder Maßnahmen getroffen, den Schleiübergang  zu festigen und auch zu befestigen. Westlich vom Missunder Fährhaus, welches heute ein Restaurant beherbergt, gibt es am Nordufer der Schlei eine Halbinsel, die durch die Schleischleife gebildet wurde. Diese Anhöhe fällt zur Schlei hin steil ab. Dieser Bereich gehört zur Gemeinde Brodesby und heißt "Burg".

Nach alten Aufzeichnungen hat es dort tatsächlich mal eine Wehrburg gegeben, errichtet von Knud Laward um 1120. Er soll die Anlage zur Abwehr gegen die Wenden gebaut haben. Was allerdings dann weiter mit dem Wehr passierte, ist nicht bekannt. Der Nordrand des Plateaus von Burg war später durch den ,,Margarethenwall" gesichert, benannt nach der dänischen Königin. Hiervon sind aber nur noch Teilstücke vorhanden.

Angesichts Ihrer Schönheit und den vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung ist die Schlei immer einen Urlaub oder einen Tagesausflug wert.
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